Im Musiksaal sind in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen der Raumfassungen bis hin zu substanziellen Schäden aufgetreten, die eine umfassende und fachkundige Bearbeitung erfordern. Durch das Büro David Chipperfield Architects Berlin wurde auf der Grundlage des Masterplanes und der restauratorischen Befunderhebung durch den Restaurator Thomas Wieck Stuttgart ein Konservierungs- und  Restaurierungskonzept entwickelt und mit den zuständigen Denkmalbehörden abgestimmt. 

Auf dieser Grundlage konnten in den letzten Jahren durch die Restauratoren Thomas Wieck und Roderich Oechel bereits alle Dispersionsfassungen an der Decke, den Stuckornamenten und den Wandflächen abgenommen, die Putze vollständig repariert und Oberflächen konservierend behandelt werden. An den Kapitellen der Fensterbegleitenden Säulen konnten die überfassten Blattvergoldungen wieder aufgelegt werden. Die Vergoldungen der beiden umlaufenden Perlstäbe an den Decken sind weitgehend im Original erhalten und nur in den Anschlussbereichen mit einer früheren Farbgebung der Decke überfasst. Da hier eine schadfreie Trennung der verbundenen Farbschichten nicht möglich ist, soll die Blattgoldauflage partiell ergänzt werden. Auch die Kapitelle der Wandlisenen sind zur Wiederauflage einer Vergoldung vorbereitet, deren Rekonstruktion für einen geschlossenen Raumeindruck sehr wichtig sein wird.

Im nächsten Schritt ist die dringende Restaurierung des wertvollen Eichenparkettbodens mit der Mooreicheneinlage zu planen und deren Umsetzung vorzubereiten. Darüber hinaus, muss mit den fachkundigen Restauratoren hier auch ein Konzept für die alltägliche Pflege der Holzoberflächen entwickelt werden.  

Zur prachtvollen Erstausstattung des Raumes gehörte auch eine resedagrüne, ornamentale Seidenwandbespannung mit aufgelegten Schmuckelementen zur Gliederung der einzelnen Felder, deren Rekonstruktion zur Prüfung ansteht. In vielfältiger Weise haben sich Belege dazu in Form von schriftlichen Überlieferungen im Briefwechsel mit Prof. Albinmüller und einer seiner Originalzeichnung sowie in Form von Fotoaufnahmen und minimalen Befunden im Raum selbst erhalten.

In Anlehnung an diese Stoffausstattung wurden im Jahr 2019 die rekonstruierten Vorhangstangen bereits mit Seidenvorhängen ausgestattet. 

Die drei Polstermöbelgruppen befinden sich in der Restaurierung, hier sind neben den notwendigen Arbeiten an den Holzkonstruktionen, auch die gekürzten Sesselfüße zu verlängern und die Polsterungen zu erneuern. Es wird geprüft, ob der fotographisch belegte Bezugsstoff rekonstruiert werden kann. 

Bei aller Freude über den erreichten Zustand stehen noch weitere wichtige Maßnahmen aus, deren Finanzierung der Verein in den nächsten Jahren zusammentragen muss: die Reparatur des Parkettbodens, die Restaurierung der drei Sofas, die Vervollständigung der Blattgoldauflagen an den Perlstäben der Decke und den Kapitellen der Wandlisenen sowie für die Rekonstruktion der Wandbespannungen.


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